Vom Hotel wandern wir zuerst hinunter durch St.Christina bis in die Talsole, wo sich das Ziel der legendären Saslong- oder Saslonch-Abfahrt befindet. Von hier aus bringt im Winter eine Gondelbahn die Schneesportler auf Sochers und Ciampinoi in den Skizirkus der Sella Ronda. Da die Bahn im Sommer nicht fährt, wandern wir eben zu Fuss den Berg hoch und wollen uns einen Teil dieser Abfahrtsstrecke vor Augen führen. Der Wanderweg geht im unteren Abschnitt vielfach durch den Wald. Der direkte Aufstieg über den Zielhang zur Chiaslat ist ungemein steil, dieses Unterfangen lassen wir dann sein.
Unterhalb Sochers gelangen wir wieder auf die Skipiste und werden erneut mit der Steilheit des Geländes vertraut gemacht. Hier auf Sochers geht der Blick hinunter zu den bekannten Kamelbuckeln, welche aber ziemlich entschärft wurden. Wir wenden uns aber wieder bergwärts und gelangen durch blühende, saftige Wiesen auf den Ciampinoi und Start der Weltcup-Abfahrt und Super-G und geniessen auch dort eine wunderbare Aussicht ins Grödner Tal und auf die umliegenden Dolomiten.
Dauer des Aufstiegs: ca. 3h, Höhenunterschied ca. 800m
Vom Ciampinoi führt der Wanderweg zuerst hinunter auf den Tiejasattel. Dabei werden ca. 100 Höhenmeter "vernichtet", welche dann auf dem Rückweg wieder in Erscheinung treten - möglicherweise als "Feind". Weiter verläuft die Wanderung am Piz Sella und an der Comici-Hütte vorbei an den Fuss und durchs Geröll des Langkofels Richtung Sella-Joch. Vorher geniessen wir aber noch eine kurze Rast und das eindrückliche Panorama auf den Marmolada, Sellagruppe, Grödner-Joch zurück zum Ciampinoi.
Wir gehen weiter zum Sella-Joch-Haus und genehmigen uns dort ein Jaussnbrettl. Diese "kurzen" Zwischenmalzeiten in der Höhe munden immer besonders zusammen mit einem einheimischen Gersten-Hopfen-Getränk.
Bei der Taltation der Gondelbahn zur Langkofel-Scharte beschmunzeln wir die spezielle Einstiegstechnik in die Zweiergondeln. Hier wird einem auch klar, weshalb die Bahnfahrt etwas langsam vor sich geht: Zum Einsteigen müssen die Passagiere der Gondel zügigen Schrittes der Gondel hinten nach eilen und in die enge Kiste hineinspringen, während ein Bahnangestellter beim Einziehen des hinteren Beines den Deckel (oder Türe) schliesst und verriegelt. In Bern dürfte sowas nicht existieren, denn die Bahn ist absolut Rollstuhl untauglich!
Der nicht kinderwagentaugliche Rückweg (es hat spezielle Hinweistafeln, doch ganz Unentwegte habens trotzdem versucht) schlängetl sich durch die grossen Geröllbrocken vom Langkofel durch die "Steinerne" Stadt. Wer die Füsse und Beine nicht verdrehen will tut gut daran, die umliegenden Naturschönheiten im Stehen zu bewundern!
Auf dem Rückweg zum Ciampinoi kommen wir dann wieder an der Stelle vorbei, an welcher die 100 Höhenmeter "vernichtet" wurden auf dem Hinweg. Halbwegs im Aufstieg halten wir noch kurz mal inne und schauen nochmals zurück auf die Sellagruppe und zum Sellajoch. Danach erreichen wir in Kürze die Bergstation und gönnen uns und unseren nicht mehr so jungen Knien die Talfahrt per Gondelbahn.